
Ehe das Fass vom Böttcher an seinen letztendlichen Einsatzort verbracht bzw. in diesen eingebracht wird, wird es in der Werkstatt vollständig gefertigt und der obligatorischen Dichtigkeitsprüfung unterzogen.
Wenn der Kellerzugang, wie in diesem Falle, nicht ausreichend dimensioniert ist, durch ihn das Fass hindurchzubringen, wird das Fass zerlegt, in Einzelteilen in den Keller gebracht und vor Ort remontiert.
Vor der Demontage werden alle Dauben des Fasses nummeriert, die Reifen gekennzeichnet sowie auf beide Böden ein Schreinerdreieck aufgebracht. Die Dauben des Türchenbereiches werden mittels zweier Metallschienen (eine vorn, eine hinten) miteinander verbunden. Dies ist wichtig, da der Türchenbereich möglichst fest miteinander verbunden bleiben sollte. Die so verbundenen Dauben können später in Form einer sog. Schale abgehoben und transportiert werden.

Soweit es die Abmessungen des Kellereinganges zulassen, werden weitere Schalen werden von den Gehrern, also den Teilen der Fassböden, die sich an der langen Seite der Gargel befinden, und den Dauben gebildet, die an diesen sitzen. Diese Fassteile werden mit Zurrgurten miteinander verbunden.
Mittels sogenannter Anbauten wird vom Böttcher sichergestellt, dass die Dauben des Fasses, die nicht länger durch die Reifen zusammengehalten werden, sich nicht unkontrolliert lösen. Die Art und Weise der Anbauten geht auf Erfahrungswissen zurück und wird in jedem Einzelfall so ausgelegt, dass sie den funktionalen Erfordernissen genügt.
Von dem auf einer Seite liegenden Fass entfernt der Böttcher Stück für Stück die Dauben der oberen runden Seite- bis oben die erste von den Gehrern gebildete sowie unten die Schale erreicht ist, die um die den Restablauf aufnehmende Daube vorbereitet wurde.

Nach dem diese abgehoben wurde, folgen die Dauben, die sich auf der anderen Seite der oberen Schale befinden. So bleiben die beiden Böden, fixiert durch zwei Schalen, stehen.
Schließlich werden die Böden entfernt (die mittels Keilen von den Schalen getrennt werden) und das Fass ist bereit zum Verladen.

Ehe es in den Keller verbracht werden konnte, war allerdings das ausrangierte "Fass abzuschlagen". Diese Redewednung steht für die Demontage eines Fasses, bei der nicht so gearbeitet wird, dass das Fass sich wieder zusammenfügen lässt. Es wird aber eben auch nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, das Fass planlos zerschlagen, sondern es wird zügig und nicht auf Fassschonung achtend zerlegt.
